Evil Does Not Exist

Takumi führt mit seiner Tochter ein Leben im Einklang mit der Natur. Als in seinem Dorf ein Unternehmer einen luxuriösen Campingplatz errichten will, ist es mit der Ruhe vorbei … Oscarpreisträger Ryūsuke Hamaguchi legt ein komplexes und geheimnisvolles Drama über die Beziehung zwischen Mensch und Natur vor.

In tiefer Verbundenheit mit der Natur lebt der wortkarge Takumi mit seiner achtjährigen Tochter Hana am Rande eines idyllischen, von Wald umgebenen Dorfes. Die Menschen hier helfen einander, der soziale Zusammenhalt scheint so intakt und rein wie das Wasser, das Takumi aus einem Bächlein im Wald in Kanister abfüllt. Doch Schüsse von Jägern in der Ferne deuten darauf hin, dass die Waldidylle bedroht ist: Eine Agentur aus Tokio will hier einen luxuriösen Campingplatz errichten. Bald tauchen zwei Angestellte auf, der Mittvierziger Takahashi und seine junge Kollegin Mayuzumi. Sie sollen die vor vollendete Tatsachen gestellten Einheimischen von den Vorteilen des Projekts überzeugen, müssen aber eingestehen, dass die Anlage das Trinkwasser belasten und die Brandgefahr erhöhen wird … Entstanden aus einer Anfrage der Musikerin Eiko Ishibashi, mit der Ryūsuke Hamaguchi bereits in seinem vorherigen Film, der oscargekrönten Haruki-Murakami-Verfilmung «Drive My Car», zusammenarbeitete und die nun Original-Filmmaterial für ein Live-Konzert wollte, ist «Evil Does Not Exist» ein stiller Umweltthriller voller Mysterien, der sich wie eine filmische Sonate präsentiert. Am letztjährigen Filmfestival Venedig wurde er mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet. Lee Marshall schreibt auf Screen Daily: «‹Evil Does Not Exist› ist keine Wir-gegen-Die-Geschichte über eine ländliche Gemeinschaft, die gegen Umweltplünderer aus der Grossstadt rebelliert. Vielmehr ist es ein Film von stillem Humanismus und nachdenklicher Ironie, einer, der Zeit mit diesen Plünderern Mayuzumi und Takahashi verbringt, um mit sanftem Humor zu enthüllen, dass auch sie nur Rädchen in einer Maschinerie sind. Die Dinge sind kompliziert, was aber nicht heisst, dass Hamaguchi eine relativistische Weltanschauung vertritt, in der es keine Bösewichte gibt – denn er weiss sehr genau, dass diese für die Bösen sehr bequem sein kann. Mit Sparsamkeit berührt der wiederholt in metaphysische Welten abgleitende Film Themen wie Overtourism, die globale Erwärmung mit den damit verbundenen Wasserkriegen und verheerenden Bränden, den Besitz des Landes und die Auswirkungen der aktuellen Mode erholsamer Waldrückzugsorte für reiche, gestresste Stadtbewohner – und legt darüber den hypnotisierenden Soundtrack von Eiko Ishibashi.»