American Voodoo – In memoriam David Lynch: Twin Peaks: Fire Walk with Me

Die 17-jährige Laura führt ein Doppelleben. Tagsüber geht sie zur Schule, nachts nimmt sie Drogen, verkauft sich an fremde Männer und versucht, einem Dämon namens Bob zu entkommen. Lynchs fiebrig-hypnotisches Prequel zu seiner TV-Serie schildert Lauras letzte Tage in einer «fiebrigen, wunderbar sentimentalen Tour de Force» (Hans Schifferle).

Die siebzehnjährige Schülerin Laura Palmer aus der titelgebenden Kleinstadt nahe der kanadischen Grenze geht durch die Hölle. Ihr Vater Leland ist von einer bösen Macht besessen, die ihn zu «Bob» werden lässt. Als «Bob» vergewaltigt er seine Tochter regelmässig nachts in ihrem Zimmer. Mit exzessivem Drogenkonsum sucht Laura diesem Dasein zu entfliehen und gerät dabei in einen Strudel aus Sex und Prostitution. Als sich die Schlinge um sie immer mehr zuzieht, können ihr auch ihre Freund:innen nicht mehr helfen. Im Kino-Prequel zu seiner neue Massstäbe setzenden 20-teiligen TV-Serie «Twin Peaks» durchleuchtet David Lynch – mit grösstenteils anderen Schauspieler:innen als in der Serie – die letzten Lebenstage von Laura Palmer und entfesselt dabei einen Albtraum von wahnwitziger Intensität. Hans Schifferle schrieb in der Süddeutschen Zeitung: «Es gibt Momente, wo Lynch direkt unsere Nervenbahnen trifft und dann unser Herz. Etwa wenn Laura zusammen mit ihrer Freundin Donna auf der Couch liegt und auf Donnas Frage, wie denn ein freier Raum im Weltraum sei, antwortet, es ginge immer schneller, und dann finge man Feuer, und kein Engel würde einem helfen, dann erreicht Lynch eine hypnotische Schönheit, eine Poesie der Schmerzlichkeit, die kaum zu überbieten ist.»