Architektur im Film: 27 Storeys – Alterlaa Forever

27 Stockwerke, 10’000 Menschen: Der weltberühmte Wohnpark Alterlaa in Wien gilt als ikonisches Monument sozialer Utopie. Bianca Gleissingers humorvolles Dokumentarfilmdebüt erzählt von Österreichs grösster sozialer Siedlung und ihrem einstigen Glücksversprechen. Ein tiefer Einblick in ein soziales Biotop.

Drei schwindelerregend hohe Wohnblockzeilen mit 23 bis 27 Stockwerken auf einem Areal von 250’000 Quadratmetern, 3200 Wohnungen für rund 9000 Bewohner:innen: Der weltberühmte Wohnpark Alterlaa in Wien von Harry Glück – nomen est omen – gilt als ikonisches Monument sozialer Utopie. «Wohnen wie die Reichen für alle» lautete die Devise des 2016 verstorbenen Architekten. Mit ihrem humorvollen Dokumentarfilmdebüt «27 Storeys – Alterlaa Forever» kehrt die Filmemacherin Bianca Gleissinger an den Ort ihrer Kindheit zurück und will wissen, was vom Pioniergeist und den Glücksversprechen übriggeblieben ist. In ihrer witzigen und persönlichen Annäherung an diesen besonderen Ort trifft sie auf ebenso verschrobene wie liebenswürdige Bewohner:innen – im Sportschützenverein, im Freddy-Quinn-Museum oder am Pool auf dem Dach – und gewährt tiefe Einblicke in ein soziales Biotop. Die Jury der Diagonale 2023 zeichnete Kameramann Klemens Koscher für die beste Bildgestaltung aus: «Gemeinsam mit seiner Regisseurin und Protagonistin erkundet er dieses soziale Gefüge mit grosser Empathie. Es ist der Balanceakt, die architektonische Komplexität des labyrinthischen Gebäudes zu erfassen und der Individualität der Bewohnenden Raum zu geben, der hier auf bravouröse Weise gelingt.»