Hijo de Sicario

Sujo ist vier, als sein Vater, Mitglied eines Drogenkartells, ermordet wird. Um den Jungen zu schützen, holt seine Tante ihn zu sich aufs Land. Doch als Jugendlicher gerät er in falsche Kreise … Das beeindruckende mexikanische Coming-of-Age-Drama gewann in Sundance den Grossen Preis der Jury.

Sujo wird in einer Kleinstadt im mexikanischen Bundesstaat Michoacán als Sohn eines Sicario – eines Berufskillers im Dienst der lokalen Drogenmafia – geboren. Als den Vater sein Schicksal ereilt und er bei der Ausführung eines Auftrags erschossen wird, entkommt der Vierjährige nur knapp dem Tod. Doch dank seiner Tante, die ihn versteckt bei sich aufzieht, kann Sujo ein neues Leben beginnen. Jahre später gerät er als Teenager dennoch in die Fänge des örtlichen Kartells. Das Erbe seines Vaters scheint ihn schicksalhaft einzuholen. Gegliedert in drei Episoden, erzählen die Mexikanerinnen Astrid Rondero und Fernanda Valadez in diesem Coming-of-Age-Drama mit grossem dramaturgischen Geschick vom Kind eines Täters, das aus dem Kreislauf der Gewalt ausbrechen will. In ihrem preisgekrönten Debüt «Sin señas particulares» (2020) hatten sie bereits die verzweifelten Irrfahrten einer Mutter gezeigt, deren verschollener Sohn als Opfer der Kartelle auf der anderen Seite des unvermindert wütenden Drogenkrieges in dem zentralamerikanischen Land stand. Carlos Aguilar schreibt auf Indiewire: «‹Hijo de Sicario› ist ein Werk von enormer lyrischer Kraft, das in Bedeutung und Umfang noch komplexer ist als der erfolgreiche Vorgänger des Duos. Rondero und Valadez dürften wohl bald die neuen Meisterinnen des mexikanischen Kinos sein.»