Marcello Mastroianni – Il magnifico: La notte

Ein Ehepaar durchlebt die letzte Nacht vor seiner Trennung. Michelangelo Antonionis Meisterwerk mit Marcello Mastroianni und Jeanne Moreau ist dank seiner bestechenden Bilder einer der elegantesten und schönsten Filme der 1960er-Jahre.

Nach einem Besuch bei ihrem todkranken Freund Tommaso besuchen der erfolgreiche Schriftsteller Giovanni und seine Frau Lidia eine Werbeveranstaltung für Giovannis neues Buch, die Lidia bald wieder verlässt. Am Abend folgen sie der Einladung eines Industriellen zu einer Party auf dem Land, wo Giovanni mit der Tochter des Gastgebers flirtet, während Lidia von Tommasos Tod erfährt … Selten wurden Sprachlosigkeit und Desillusionierung so genau seziert wie in diesem grandiosen Drama. Antonioni registriert die feinsten Erschütterungen der Gefühle. In einer raffinierten Choreografie aus beiläufigen Gesten, Halbsätzen und Blickwechseln inszeniert er eine Psychologie der Geschlechterbeziehungen, so dicht und delikat, wie sie im Kino bis dahin noch nie zu sehen war. Gianni Di Venanzos exquisite Bilder machen «La notte», der in Berlin den Golden Bären gewann, zu einem der elegantesten Filme der 1960er-Jahre. Jens Jessen schreibt in Die Zeit: «Mastroianni mit seiner Naivität, mit seiner Wärme und dümmlichen Resthoffnung und Moreau mit ihrer vollendeten Desillusionierung – das sind die beiden Prototypen des modernen Menschen, wie ihn Antonioni sieht. (…) Niemals auch hat ein Schwarzweissfilm mit so viel Recht auf Farbe verzichtet: Das Leben hat in Antonionis existenzialistischem Meisterwerk keine Farben mehr.»