Treasure

Die New Yorker Musikjournalistin Ruth reist 1991 mit ihrem Vater Edek, einem Holocaust-Überlebenden, nach Polen, wo sie sich mit ihren jüdischen Wurzeln auseinandersetzen will. Das mit Lena Dunham und Stephen Fry grossartig besetzte Drama zeigt, dass die Annäherung an eine schmerzvolle Vergangenheit nicht schmerzvoll sein muss.

Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs unternimmt die New Yorker Musikjournalistin Ruth zusammen mit ihrem Vater Edek eine Reise in dessen ehemalige Heimat Polen. Für Edek, einen Holocaust-Überlebenden, ist es die erste Rückkehr an die Orte seiner Kindheit. Ruth hat die Reise akribisch geplant und will der Geschichte ihrer jüdischen Familie auf den Grund gehen. Während sie fest entschlossen ist, die Traumata ihrer Eltern besser zu verstehen, will der lebenslustige alte Mann die Vergangenheit lieber ruhen lassen und sabotiert die Pläne seiner Tochter. In Begleitung eines polnischen Taxifahrers wird ihre Reise dennoch zum Katalysator, der Verdrängtes freisetzt und die Vater-Tochter-Beziehung gehörig durchschüttelt. Basierend auf einem autobiografischen Roman der australischen Journalistin Lily Brett, gelingt Julia von Heinz ein bitter-komisches Familiendrama, das sich einfühlsam und voll warmherzigem Humor mit dem generationenübergreifenden Erbe des Holocaust auseinandersetzt. In den Hauptrollen brillieren Lena Dunham und Stephen Fry als charismatisches Vater-Tochter-Duo. Andreas Köhnemann schwärmt auf Kino-Zeit: «Die amerikanische Dunham-Exzentrik und die britische Fry-Beschwingtheit ergeben eine überaus reizvolle Kombination.»